Bericht zur Bürgerversammlungam 25. Januar 2001, "Beim Walli" Stadtratsmitglied und CDU-Vorsitzender Matthias Maxein leitete die Veranstaltung. Als Gast war Michael Kahn, der Fraktionsvorsitzende der CDU im Stadtrat, nach Gladbach gekommen. Er ging zunächst auf das Hauptthema des Abends ein: Ortsbeiräte Die Einführung von Ortsbeiräten ist eine Forderung der CDU, seit die "neue Stadt Neuwied" Anfang der 70ern gegründet wurde und die jetzigen Stadtteile ihre Selbständigkeit verloren. Es gab mehrere Anläufe, Ortsbeiräte einzuführen, die aber an Formalitäten (Zuschnitt der Briefwahlbezirke) und den nötigen Mehrheiten scheiterten. Ein neuer Anlauf wurde genommen, nachdem der Landes-Gesetzgeber (unter SPD-Regierung!) die Direktwahl der Ortsbeiräte eingeführt hatte und ihre Rechte gestärkt hatte. Unter anderem konnten jetzt Entscheidungskompetenzen vom Stadtrat an die Ortsbeiräte übertragen werden. Mit der "bürgerlichen Mehrheit" von CDU, FWG und CDW wurde dann die Einführung von Ortsbezirken mit Ortsbeiräten beschlossen und diese auch wenig später mit eigenen Kompetenzen ausgestattet. Die SPD lehnte die Einführung bei der entscheidenden Abstimmung ab und startete mit den Grünen ein Bürgerbegehren dagegen. Ihr Hauptargument waren die Kosten dieser Gremien, die sie mit ca. 1 Million DM angaben. Diese Zahl ist aber nicht nachvollziehbar, selbst die Verwaltung kam in ihrer Rechnung auf kleinere Beträge. Die Befürworter der Ortsbeiräte gehen nach ihren Rechnungen von knapp 400.000 DM an Kosten aus, was etwa 5 DM jährlich pro Einwohner entspricht. Bei der Unterschriftensammlung erreichte Sie die nötigen
Stimmen für einen Bürgerentscheid, der jetzt am 18. Februar stattfinden
wird. Ein anderer Termin (z.B. zusammen mit der Landtagswahl) hätte die
Wahl der Ortsbeiräte zusammen mit der Landratswahl am 10. Juni
verhindert. Eine separate Ortsbeiratswahl wäre aber teurer als der
Bürgerentscheid an einem separaten Termin gekommen. Weitere Erläuterungen zu Ortsbeiräten - Rechte, Kosten, Aufgaben - waren auch in der Ortsblende Nr. 95 zu finden. Im Anschluß an den Vortrag Kahns entspann sich eine lebhafte und z.T. auch kontroverse Diskussion über verschiedene Aspekte der Ortsbeiräte. Hier sollen nur einige Punkte wiedergegeben werden: * Wer stellt die Listen für die Ortsbeiräte
auf? Wären neutrale (statt parteigebundene) Kandidaten für Ortsbeirat
und Ortsvorsteher nicht besser? * Kann man beim Bürgerentscheid einfach
wegbleiben, um sein "NEIN" zum Antrag gegen Ortsbeiräte zu
geben? * Wie ist das Budgetrecht des Ortsbeirates mit den
Haushaltsgrundsätzen vereinbar? Wie soll der Ortsbeirat mit seinen
Mitteln wirtschaften können? * Was soll der Ortsbeirat für Gladbach bringen? Machen
die Vereine hier denn nicht genug? Außer dem Thema Ortsbeiräte wurden noch verschiedene andere Themen kurz angesprochen und diskutiert, z.B.: Änderung im Bebauungsplan südlich der Rommersdorfer Straße Hier waren bisher Nebenbauten im Garten sehr streng geregelt. Diese Vorschriften wurden jetzt gelockert. So sind jetzt größere Bauten sowie Bauten in Nicht-Holzbauweise (z.B. kleine Gewächshäuser) erlaubt. Lebensmittelgeschäft in Gladbach (Leider) ein Dauerbrenner: Es wurde von Stadtratsmitglied
Matthias Maxein schon einiges unternommen, um wieder ein Geschäft nach
Gladbach zu bekommen. Dies ist vor allem für die Lebensqualität älterer
Menschen, aber auch als Kommunikations-Ort wichtig. Leider endeten alle
Versuche bisher letztlich mit Absagen. Verschlechtert hat sich die Chance
auf einen neuen Markt noch einmal durch den Bau eines Supermarktes
unterhalb des BBW vor Heimbach. Fazit Die Bürgerversammlung war eine erfolgreiche Veranstaltung. Wir danken allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die gute Diskussion! Viele Anregungen und Hinweise konnten wir für unsere Arbeit mitnehmen und werden versuchen, uns in den verschiedenen Bereichen für Verbesserungen einzusetzen. |